Ausbildung zur Pflegefachkraft: Alles was du zur Ausbildung als Pflegefachfrau - Pflegefachmann wissen musst

Pflegefachmann, Ausbildung im Krankenpflegeverein Schmiden

Kurzübersicht: Ausbildung zur Pflegefachkraft

 

Voraussetzungen und Ausbildungsdauer:

  • Mittlerer Schulabschluss oder Hauptschulabschluss mit Berufsausbildung/Pflegehelferausbildung
  • Dauer: 3 Jahre

Ausbildungsstruktur und Inhalte:

  • Die Ausbildung zur Pflegefachkraft ist in theoretischen Schul-Unterricht und praktischer Arbeit unterteilt
  • Du lernst: Pflegewissenschaften, Anatomie, Physiologie, Gesundheitslehre, Kommunikation, Recht

Vergütung und Finanzierung:

  • Gehalt: 1. Ausbildungsjahr: 1.340 €, 2. Ausbildungsjahr: 1.402 €, 3. Ausbildungsjahr: 1.503 €
  • Zuschläge als Anerkennung
  • Zuschuss zur Nutzung des ÖPNV

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten:

  • Vielfältige Fort- und Weiterbildungen, auch direkt bei uns, zum Beispiel den Einsatz von Aromaölen in der Pflege
  • Möglichkeiten zur Spezialisierung und beruflichen Weiterentwicklung

Was sind die Aufgaben einer Pflegefachkraft:

Eine examinierte Pflegefachkraft ist eine speziell ausgebildete Person, die sich um die medizinische Versorgung, Pflege und Betreuung von Menschen kümmert. Der Beruf ist sehr vielfältig und umfasst viele unterschiedliche Aufgaben, die je nach Arbeitsort und Spezialisierung variieren können.

Als Pflegefachkraft kannst Du in Krankenhäusern, Altenheimen, Pflegeheimen, Rehabilitationszentren oder wie bei uns im Krankenpflegeverein im ambulanten Bereich arbeiten. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen pflegebedürftige Menschen direkt in ihrem Zuhause, mit dem Ziel, ihnen ein möglichst langes und selbstbestimmtes Leben in vertrauter Umgebung zu ermöglichen.

Zu Deinen Hauptaufgaben gehört die direkte Pflege und Betreuung von unseren Klienten. Dazu zählen das Verabreichen von Medikamenten, die Wundversorgung und die Unterstützung bei der Körperpflege und Mobilisierung, was auch körperlich anstrengend sein kann. Unser Pflegekonzept basiert auf der strukturierten Informationssammlung (SIS). Das bedeutet, wir erfassen genau, was jeder Einzelne braucht und welche Fähigkeiten er oder sie hat. Unsere Pflegefachkräfte arbeiten eigenständig und eigenverantwortlich, um die Pflege bestmöglich anzupassen und sicherzustellen, dass jeder die passende Unterstützung bekommt.

In Deiner Arbeit wirst Du viele Menschen kennenlernen, für die es wichtig ist, dass Du feinfühlig mit ihnen umgehst. Deine Klienten und auch deren Familienangehörige benötigen oft ein offenes Ohr für ihre Sorgen und sind dankbar, wenn Du Verständnis zeigst.

Wie lange dauert eine Pflegekraft-Ausbildung

Die Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann dauert drei Jahre und wird mit einer staatlichen Prüfung abgeschlossen. Du lernst Theorie und Praxis gleichzeitig, damit Du Dein Wissen auch sofort anwenden kannst.

 

Theoretische Ausbildung

Der Unterricht findet an einer staatlichen oder staatlichen anerkannten Pflegeschule statt. Der zeitliche Umfang sind mindestens 2.100 Stunden, die sich über Deine Ausbildungsjahre verteilen. Wenn Du im Krankenpflegeverein e.V. Schmiden-Oeffingen Deine Ausbildung zur Pflegekraft machst, kannst Du z.B. in die Berufsfachschule für Pflege - Camphill Ausbildungen gGmbH in Fellbach gehen.

Die Themen und Inhalte des Unterrichts

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft umfasst verschiedene wichtige Bereiche:

  • Pflegeprozesse und Pflegediagnostik: Du wirst verantwortlich dafür sein, Pflegeprozesse in akuten und dauerhaften Pflegesituationen zu planen, zu organisieren, durchzuführen, zu steuern und zu evaluieren (1.000 Stunden).
  • Kommunikation und Beratung: Es ist wichtig, dass du personen- und situationsorientiert kommunizierst und berätst (280 Stunden).
  • Interprofessionelles Handeln: Du wirst lernen, verantwortungsvoll in verschiedenen professionellen Kontexten zu handeln und mit anderen Berufsfeldern zusammenzuarbeiten (300 Stunden).
  • Reflexion des eigenen Handelns: Du wirst dein Handeln auf der Grundlage von Gesetzen, Verordnungen und ethischen Leitlinien reflektieren und begründen (160 Stunden).
  • Wissenschaftliche und ethische Grundlagen: Dein Handeln wird auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und berufsethischen Werten basieren, die du ebenfalls reflektieren und begründen wirst (160 Stunden).
  • Flexible Verteilung: Es gibt auch einen Teil der Ausbildung, der flexibel gestaltet werden kann, um zusätzliche Fähigkeiten zu entwickeln (200 Stunden).

 

Praktische Ausbildung

Die praktische Ausbildung umfasst mindestens 2.500 Stunden und findet teilweise in der Einrichtung des Trägers der Ausbildung (z. B. Krankenhaus, Pflegeeinrichtung oder ambulanter Pflegedienst) sowie in zusätzlichen Einrichtungen statt. Dadurch erhalten die Auszubildenden einen umfassenden Einblick in verschiedene Pflegebereiche. Diese Ausbildung erstreckt sich über verschiedene Lernorte.

Die Inhalte

1. Orientierungseinsatz:

  • Du beginnst deine praktische Ausbildung beim Träger der praktischen Ausbildung, wo du einen ersten Einblick in den Pflegealltag erhältst (400 Stunden).

2. Pflichteinsätze:

  • Allgemeine Akutpflege: Du arbeitest in stationären Einrichtungen wie Krankenhäusern und sammelst Erfahrungen in der Akutpflege (400 Stunden).
  • Langzeitpflege: Hier betreust du Bewohner in Pflegeheimen und lernst die Besonderheiten der Langzeitpflege kennen (400 Stunden).
  • Ambulante Pflege: Du wirst in der ambulanten Akut- und Langzeitpflege eingesetzt und unterstützt Menschen in ihrem Zuhause (400 Stunden).

3. Pflichteinsätze in speziellen Bereichen:

  • Pädiatrische Versorgung: Du erhältst Einblicke in die Pflege von Kindern, beispielsweise in Kinderkrankenhäusern (120 Stunden*).
  • Psychiatrische Versorgung: Du arbeitest in psychiatrischen Einrichtungen und lernst die Pflege von Menschen mit psychischen Erkrankungen (120 Stunden).

4. Weitere Einsätze:

  • Du hast die Möglichkeit, in speziellen Einrichtungen wie Hospizen oder Beratungsstellen zu arbeiten, um dein Wissen und deine Fähigkeiten zu erweitern (2 x 80 Stunden, insgesamt 160 Stunden).

Vertiefungseinsatz:

  • Dein letzter Einsatz findet wieder beim Träger der praktischen Ausbildung statt, wo du deine Kenntnisse vertiefst und erweiterst (500 Stunden).

Dein letzter Einsatz findet wieder beim Träger der praktischen Ausbildung statt, wo du deine Kenntnisse vertiefst und erweiterst (500 Stunden).
*Der Einsatz in der Pädiatrie kann bis Ende 2024 zwischen 60 und 120 Stunden variieren, wobei freiwerdende Stunden dem Orientierungseinsatz hinzugefügt werden.

Mindestens 10 Prozent der praktischen Ausbildungszeit sind Praxisanleitungen, die durch die jeweilige Einrichtung gewährleistet werden. Der Träger der Ausbildung ist dafür verantwortlich, dass die Praxisanleitung an allen Einsatzorten ordnungsgemäß durchgeführt wird.

 

Absolvierung und Abschluss

Alle Auszubildenden durchlaufen die gleichen Pflichteinsätze. Die Pflichteinsätze in der allgemeinen Pflege sowie der Pflichteinsatz in der pädiatrischen Versorgung müssen bis zum Ende des zweiten Ausbildungsdrittels absolviert werden.

Die Schritte bis zu deiner Berufszulassung

Qualifizierte Leistungseinschätzungen

In die Note für deine praktische Ausbildung fließen auch die qualifizierten Leistungseinschätzungen ein. Jede Einrichtung, in der du einen Einsatz absolvierst, erstellt eine Bewertung deiner Leistung. Diese Einschätzungen werden dir am Ende deines Einsatzes mitgeteilt und ausführlich erläutert.

Zwischenprüfung

Nach zwei Dritteln deiner Ausbildung wird eine Zwischenprüfung durchgeführt. Wenn dabei Defizite festgestellt werden, ergreifen wir zusätzliche Maßnahmen, um deinen Ausbildungserfolg zu sichern. Deine Ausbildung kannst du trotzdem unabhängig vom Ergebnis fortsetzen.

Staatliche Abschlussprüfung

Die staatliche Abschlussprüfung besteht aus drei Teilen: einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil.

  • Schriftliche Prüfung: Du schreibst drei zweistündige Klausuren an aufeinanderfolgenden Tagen an der Pflegeschule, an der du deine Ausbildung abgeschlossen hast.
  • Mündliche Prüfung: Diese dauert zwischen 30 und 45 Minuten und erfolgt nach einer angemessenen Vorbereitungszeit.
  • Praktische Prüfung: Diese legst du normalerweise in der Einrichtung ab, in der du deinen Vertiefungseinsatz gemacht hast.

Solltest du in einem der Prüfungsteile nicht bestehen, hast du die Möglichkeit, diesen einmalig zu wiederholen.

Abschlusszeugnis und Berufszulassung

Im Abschlusszeugnis werden die Noten für den schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil der Prüfung sowie eine Gesamtnote ausgewiesen. Nach Erhalt des Zeugnisses musst du bei der zuständigen Behörde die Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung „Pflegefachfrau“ bzw. „Pflegefachmann“ oder „Altenpflegerin“ bzw. „Altenpfleger“ oder „Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin“ bzw. „Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger“ beantragen.

Was unsere Praxisanleiterinnen sagen:

Wir setzen uns für Dich ein!

Für zukünftig qualifiziertes Personal ist für den KPV die Ausbildung wichtig. Alle Auszubildende werden von uns individuell begleitet, sowie vom gesamten Mitarbeiterteam unterstützt. Die Auszubildenden erhalten eine 1 zu 1 Begleitung, die praktische und theoretische Inhalte im ambulanten Pflegebereich beinhaltet. Wir bringen Dich auf Erfolgskurs!

Katrin, Larissa und Katrin (von links)

Fünf Menschen im Kreis sitzend und diskutierend

Kann man in der Pflege Karriere machen?

Nach Abschluss der Ausbildung zur Pflegefachkraft stehen vielfältige Karrierewege offen, die Dir ermöglichen, Dich in der Pflegebranche weiterzuentwickeln und spezialisierte Rollen zu übernehmen.

  • Spezialisierte Pflege: Du kannst Dich auf bestimmte Bereiche der Pflege spezialisieren, wie Intensivpflege, Geriatrie, Pädiatrie oder Palliativpflege. Spezialisierungen eröffnen oft zusätzliche Karrierechancen und eine höhere Vergütung.
  • Pflegedienstleitung: Nach einigen Jahren Berufserfahrung kannst Du in Führungspositionen aufsteigen, wie etwa Stationsleitung oder Pflegedienstleitung. Diese Rollen beinhalten neben Pflegeaufgaben auch Verwaltungs- und Organisationsaufgaben.
  • Bildung und Schulung: Als erfahrene Pflegefachkraft kannst Du auch eine Rolle als Ausbilder (Praxisanleiter) oder Lehrer in Pflegeschulen oder Weiterbildungsprogrammen übernehmen. Hierbei teilst Du Dein Wissen und Deine Erfahrung mit der nächsten Generation von Pflegekräften.

  • Forschung und Entwicklung: Einige Pflegefachkräfte entscheiden sich für eine Karriere in der Forschung oder Entwicklung neuer Pflegemethoden und -technologien. Diese Rolle erfordert oft zusätzliche akademische Qualifikationen.

Weiterbildungen in der Pflege

  • Fortbildungen und Kurse: Es gibt zahlreiche Fortbildungsangebote, die Dir helfen, Dein Wissen zu vertiefen oder neue Fähigkeiten zu erwerben. Themen können sein: Wundmanagement, Schmerztherapie, Demenzpflege und vieles mehr.

  • Weiterbildung zum Pflegeberater: Mit einer entsprechenden Weiterbildung kannst Du Pflegeberatung anbieten, um Patienten und ihre Familien in Fragen der Pflegeplanung und -organisation zu unterstützen.
  • Zertifizierungen: Du kannst Dich für spezielle Zertifizierungen qualifizieren, die Dir Expertise in bestimmten Pflegebereichen bescheinigen. Beispiele sind die Fachweiterbildung für den Wundexperten oder der Palliativ-Care-Experte.

  • Studium und Akademische Abschlüsse: Wenn Du eine akademische Karriere in der Pflege anstrebst, könntest Du ein Studium in Pflegewissenschaften, Pflegemanagement oder einem ähnlichen Bereich in Betracht ziehen. Ein akademischer Abschluss kann Dir den Zugang zu höheren Führungspositionen oder Forschungsrollen eröffnen.

Persönliche Entwicklung

Die größte Unterstützung wirst du von deinem Team erhalten. Es begleitet dich bei deinen ersten Schritten in deiner Ausbildung und gibt dir Ratschläge, wie du deinen Beruf zu dem machen kannst was er ist. Eine Arbeit mit Menschen, die unglaublich zufrieden macht und manchmal auch unglaublich anstrengend sein kann.

Wir sind sicher, dass du bei uns eine spannende Zeit erleben, viele gute Erfahrungen und große Portion an Wissen erhalten wirst, die dich persönlich weiterbringen.

Arbeiten mit Menschen erfordert Tatkraft und Leidenschaft

In der Pflege zu arbeiten ist mehr als nur ein Job. Es ist eine Chance, das Leben anderer Menschen positiv zu verändern. Das erfordert Leidenschaft, sich einzusetzen, und die Tatkraft, um Menschen zu unterstützen, für die das Leben sonst eine zu große Herausforderung ist.

In unseren Augen sind Pflegefachkräfte die wahren Helden im Gesundheitswesen und werden deshalb bei uns besonders gefördert. Wenn Du Teil unserer Gemeinschaft werden willst, für die Pflege mehr ist, dann freuen wir uns auf Deine Bewerbung!